Corona-PeaceLab: Wie müssen sich Krisenprävention und Friedensförderung anpassen?

03. April 2020   ·   PeaceLab-Redaktionsteam

Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt in eine Krise gestürzt, die sich auf alle Politikbereiche auswirken wird. Dazu fragt die Bundesregierung nach Impulsen: Das „PeaceLab" bietet eine etablierte Plattform für eine Debatte zu allen sich daraus ergebenden Fragen zu Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedensförderung.

Sie haben Ideen zu diesem Thema? Dann schicken Sie eine kurze E-Mail an peacelab@gppi.net mit ein paar Sätzen dazu, was Sie beitragen möchten und in welchem Format, z. B. Text, Interview, Audio-/Video-Statement, Beitrag zu einem Online-Workshop oder ein anderes Format. Das Redaktionsteam des PeaceLab-Blogs bei GPPi wird eine Auswahl treffen und einen Austausch auf dem Blog und darüber hinaus organisieren.

Fragen zur Diskussion: 

  • Vor welche Herausforderungen stellt das Virus Akteure in den Bereichen Krisenfrüherkennung, Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedensförderung?
  • Was erwarten Sie als Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis vor Ort, wie sich die Pandemie auf ihre Arbeit auswirken wird?
  • Wie können für die Nutzung durch Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis vor Ort belastbare Vorhersagen und Szenarien zu potentiellen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie erstellt werden? Welche Akteure können und sollten daran beteiligt sein und wie können Duplizierungen von entsprechenden Anstrengungen vermieden werden?
  • Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie interagieren potentiell mit bereits bestehenden Krisenentwicklungen und Risikoverstärkern – welche könnten dies sein und bei welchen sind die stärksten Interaktionseffekte zu erwarten?
  • Was vermuten Sie, was Corona für Friedensprozesse und Konfliktdynamiken vor Ort heißt – z.B. in Mali, in Syrien, in Kolumbien und anderen Ländern? Welche unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen erwarten Sie im jeweiligen Krisenkontext?
  • Was bedeutet das für die Instrumente und Ansätze in diesem Politikbereich – für Frühwarnung, Mediation, Rechtsstaatsförderung, Sicherheitssektorreform, Vergangenheitsbewältigung oder internationale Friedenseinsätze?
  • Wie können wir mit den teils rigorosen Einschränkungen der Freiheitsrechte in Krisenkontexten im Zusammenhang mit unserer Rechtsstaatsförderung (und Menschenrechtsförderung) umgehen? Wie können wir unter diesen neuen Umständen die Zivilgesellschaften fördern insb. auch für den Prozess „danach“ und zur Sicherung von Freiheitsrechten und demokratischen Mechanismen?
  • Welche Ideen haben Sie als PeaceLab-Community, wie Sie ihre konkrete Projektarbeit während und nach der Krise anpassen oder dauerhaft verändern müssen?
  • Welche Auswirkungen hat Corona auf die Arbeit der multilateralen Akteure jetzt in Krisen vor Ort? Und welche Rolle können diese Organisationen spielen?
  • Welche konkreten Kompetenzen oder Orientierungshilfen brauchen Entscheidungsträger in Deutschland und Durchführende in Konfliktkontexten, um für die besonderen Herausforderungen dieser Krise professionell gewappnet zu sein und wie können sie diese schnell erlernen bzw. erhalten?
  • Wie können humanitäre Maßnahmen in Zusammenhang mit Corona (Prävention und Corona-Response) mit den Instrumenten der Krisenprävention zusammengreifen, beispielsweise in der Aufklärungsarbeit  in Gemeinden oder beim Krisenmanagement zwischen VN und nationalen Regierungen/Autoritäten? Wie können die (Governance-) Strukturen nationaler Responsekapazitäten durch Instrumente der Krisenprävention gestärkt werden?
  • Welche Erfahrungen und Lehren gibt es in der Praxis und der Forschung zu den Auswirkungen von (im Ansatz) vergleichbaren gesellschaftlichen Schocks wie etwa der Ebola-Krise für die Friedensförderung? Was können wir daraus u.a. mit Blick auf eine gendersensible Antwort auf die Krise lernen?
  • Wie muss die Bundesregierung ihre Instrumente im Bereich der Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedensförderung kurz- und langfristig möglicherweise anpassen?
  • Wie kann die Bundesregierung inklusives Krisenmanagement bei Regierungen und Umsetzungspartnern unterstützen?
  • Welche Maßnahmen sollten in der aktuellen Lage die Vereinten Nationen, und im Speziellen einzelne VN-Organe wie der VN-Generalsekretär, der VN-Sicherheitsrat und die VN-Generalversammlung, zur Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedensförderung ergreifen?
  • Welche – bereits beobachtbaren oder im weiteren Verlauf denkbaren – positiven Nebeneffekte und einfallsreichen Ansätze im Umgang mit der Krise könnten für Konfliktkontexte Chancen und unerwartete Wendungen beinhalten?


Aufruf (PDF): Corona-PeaceLab - Wie müssen sich Krisenprävention und Friedensförderung anpassen?

Es wurde auch eine englische Version des Aufrufs auf dem PeaceLab-Blog veröffentlicht.