Wie sollte die Bundesregierung künftig Vergangenheitsarbeit fördern? Wie mit den Zielkonflikten und Dilemmata umgehen? Wann sollte sie sich engagieren – und wann gerade nicht? Diese Themen wurden hier auf dem Weg zu einer ressortgemeinsamen Strategie zwischen September und Dezember 2018 kritisch debattiert. Die Bundesregierung veröffentlichte ihre „Ressortgemeinsame Strategie zur Unterstützung von„Vergangenheitsarbeit und Versöhnung (Transitional Justice)“ im September 2019. in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung
Artikel Lasst Reparationsprogramme nicht im Stich! Reparationsprogramme stellen einen zentralen Teil von Aufarbeitungsprozessen nach Bürgerkriegen dar. Doch häufig werden sie mangelhaft ausgeführt und führen zu erneuter Frustration bei Betroffenen. Die Bundesregierung sollte Reparationsprogramme daher stärker und nachhaltig finanziell fördern und Expertise zur technischen Umsetzung bereitstellen. Eva Ottendörfer • 04. Dezember 2018
Artikel The Failure of Top-Down Approaches to Transitional Justice: What Iraqis and Syrians Teach Us Too often, the international community has been oblivious to the immediate needs of victims and communities in Iraq and Syria. Victims’ and civil society’s participation in transitional justice processes is therefore essential to a successful, inclusive, and comprehensive provision of justice. The German government should learn from local actors and empower them to actively participate in transitional justice efforts. Habib Nassar • 13 December 2018
Veranstaltungsbericht Bericht: Jahreskonferenz des Beirats Zivile Krisenprävention und Friedensförderung Am 25. September lud der Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung zu seiner ersten Jahreskonferenz ins Auswärtige Amt ein. 180 bis 200 Teilnehmer*innen diskutierten die neuen Strategien der Bundesregierung zu Rechtsstaatsförderung, Sicherheitssektorreform und Vergangenheitsarbeit. Neben lobenden Worten gab es auch viele offene Fragen und neue Impulse für die Umsetzung. Ein Rückblick. PeaceLab-Redaktionsteam • 11. November 2019
Artikel Neue Strategien der Bundesregierung Zwischen April 2018 und Mai 2019 diskutierten Autorinnen und Autoren die geplanten Strategien der Bundesregierung zu den Themen Sicherheitssektorreform, Rechtsstaatsförderung und Vergangenheitsarbeit. Nun hat die Bundesregierung ihre neuen Strategien veröffentlicht. PeaceLab-Redaktionsteam • 18. September 2019
Artikel Transitional Justice: PeaceLab-Blog ist große Bereicherung für Strategie der Bundesregierung In diesem PeaceLab-Blog hatten wir nach Ihren Ideen, Anregungen und zentralen Fragestellungen für eine ressortgemeinsame Strategie zu Vergangenheitsarbeit und Versöhnung gefragt. So sind über 30 Beiträge zusammengekommen. Wir werden Ihre Anregungen nun für die Formulierung der Strategie auswerten. Stefan Oswald • 20. Dezember 2018
Artikel Transitional Justice: PeaceLab blog a huge enrichment for the German government’s strategy In this PeaceLab blog we had asked you to share with us your ideas, suggestions and key questions with regard to a joint ministerial strategy on dealing with the past and reconciliation. We received more than 30 contributions. We now intend to review your proposals in preparation for formulating the strategy. Stefan Oswald • 20 December 2018
Artikel Schmerzhafte Wahrheiten brauchen Meister*innen der Rede Über Unterdrückung, Wut, erlebte Demütigung oder gar Gewalt und Folter reden, so dass andere diese Wirklichkeiten anerkennen, ohne Widerstand oder Rechtfertigung auszulösen - Meister*innen der Rede können das. Die Bundesregierung sollte über Netzwerke vor Ort diese lokalen Schlüsselakteure dabei unterstützen, solche Kommunikationsfähigkeiten auszubauen – mit externer Prozessbegleitung als schützendem Rahmen. Ulrike Schmid • 20. Dezember 2018
Artikel Any “One-Size-Fits-All” Approach to Transitional Justice is Doomed to Fail The African Union’s transitional justice policy development process shows that a society’s context determines timing and sequencing of any transitional justice measure. Thus, the German government should prioritize collaboration with African actors in order to design effective and context-specific policies. Also, it is important that the strategy includes provisions for its implementation. Annah Moyo • 20 December 2018
Artikel Transitional Justice lebt vom internationalen Austausch Der internationale Austausch macht vielen Transitional Justice-Akteuren Mut, die in ihren Ländern Ausgrenzung und Anfeindung erleben. Hier können sie Erfahrungen und Solidarität austauschen. Doch für viele Akteure ist die Teilnahme zu teuer. Die Bundesregierung sollte fehlende Ressourcen bei Partnern in Postkonfliktgesellschaften ausgleichen und ein permanent staff bereitstellen, der kontinuierliche Treffen organisiert. Anna Kaminsky • 18. Dezember 2018
Artikel Deutsche Erfahrungen ernst nehmen Dank eigener Erfahrungen kann Deutschland im Bereich der Vergangenheitsarbeit nicht nur ein Geber, sondern auch ein glaubwürdiger Partner sein. Diese kritischen Erfahrungen sollte die Bundesregierung systematischer global zur Verfügung stellen. Sie unterstreichen die Schlüsselrolle internationaler Partner und verdeutlichen, dass Aufarbeitungsprozesse oft ungerecht verlaufen können. Ralf Possekel • 18. Dezember 2018
Artikel The Youth is Cambodia’s Only Hope for Social Reconciliation In Cambodia, there is no political will for a broad national reconciliation program, and the Khmer Rouge tribunal is too removed from people’s lives. Thus, transitional justice strategies should focus on social and emotional reconciliation through public institutions such as peace museums. What’s more, they should focus on and develop the leadership skills of young people. Soth Plai Ngarm, Emma Leslie • 17 December 2018
Artikel Tapping Into the Transformative Potential of Collective Reparations Acknowledging the collective dimensions of victimization includes different narratives into a post-conflict societies’ discourse on peace and reconciliation, which can foster a transformative dynamic. Thus, the German Government should invest in research on collective reparations’ potential as leverage in peace processes and provide assistance on their participatory and well-coordinated implementation. Johanna Lober • 17 December 2018
Interview Politische Initiativen und Länderprogramme miteinander verknüpfen Ein Gespräch über das Engagement der Schweiz im Bereich Vergangenheitsarbeit mit Botschafterin Heidi Grau, Leiterin der Abteilung Menschliche Sicherheit im Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Heidi Grau • 06. Dezember 2018
Artikel The Promises and Pitfalls of Comprehensive Transitional Justice: The Colombian Case Colombia´s peace process has set in motion one of the world’s most ambitious and holistic transitional justice projects. While the new institutions remain at the core of political controversy, the backing of the international community has proven vital. Germany has the expertise and credibility to assist the process and should pay more attention to capacity building in civil society at local and regional levels. Christian Völkel • 05 December 2018
Artikel Aufarbeitung von sexualisierter Kriegsgewalt: Lehren aus Bosnien und Herzegowina Selten findet die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Bürgerkriegen Eingang in Friedensabkommen. Dadurch werden Überlebende gesellschaftlich stigmatisiert und sind mit ihren Traumata auf sich allein gestellt. Die Bundesregierung sollte dieses Thema zu einem Schwerpunkt ihrer Transitional Justice-Strategie machen und Frauenrechtsorganisationen stärker fördern. Jeannette Böhme • 29. November 2018
Artikel Der Blick zurück ebnet den Weg voraus: Erfahrungen des ZFD in Kolumbien Die kolumbianische Zivilgesellschaft ist für die Aufarbeitung vergangener und gegenwärtiger Gewalt im Land unverzichtbar. Der Zivile Friedensdienst (ZFD) der AGEH fördert zivilgesellschaftliche Initiativen und deren Vernetzung, um den Friedensprozess zu unterstützen. Die Bundesregierung sollte ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf ihre Förderung legen und dabei wachsam und offen für die Dynamiken vor Ort sein. Ulrike Hemmerling • 26. November 2018
Artikel Kolumbien: Frieden und Gerechtigkeit zusammen denken Der Transitional Justice-Prozess und die Umsetzung des Friedensvertrags müssen in Kolumbien Hand in Hand gehen. Dafür braucht das Land mehr internationalen Rückhalt. Deutschland sollte Kolumbien langfristig mit Geduld und Pragmatismus beratend zur Seite stehen – von der Parlamentsarbeit, über die Öffentlichkeitsarbeit, bis hin zur Drogenpolitik. Kristina Birke Daniels • 22. November 2018
Artikel Supporting Transitional Justice in Fragile Environments: Lessons from Iraq Post-ISIS The Iraqi case demonstrates the impediments to transitional justice efforts in fragile, post-conflict environments. To support these efforts, Germany should provide technical assistance; seek out reliable, influential government partners; strike a balance between the sometimes divergent outcomes of state-building, democratization and transitional justice processes; and find effective pathways that harness traditional justice mechanisms. Osama Gharizi • 22 November 2018
Artikel There Are More Than Victims and Former Combatants In transitional justice contexts, court verdicts often do not enjoy universal acceptance. Thus, Germany should promote the interplay between judicial and non-judicial mechanisms to increase trust in the judgements. Also, the German approach has to overcome the binary of victims and perpetrators and foster the public participation of a much broader spectrum of actors in transitional justice processes. Ljubinka Petrovic-Ziemer • 21 November 2018
Artikel Adopt a Stance, Not Just Mechanisms The rapid success of transitional justice led to blue-printing mechanisms without adequate consideration of context. The German government should think of transitional justice not only as a set of mechanisms, but also as a stance to any activity in any field it supports in transitional societies. Thus, the government should ensure past-sensitivity in all interventions it pursues in post-conflict or post-authoritarian contexts. Alexander Mayer-Rieckh • 15 November 2018
Artikel Vergangenheitsarbeit und Prävention von Gräueltaten miteinander verknüpfen Die Schweiz und Deutschland sollten gemeinsam erarbeiten, wie sich Vergangenheitsarbeit und die Prävention von Gräueltaten am besten ergänzen. Hierbei ist es wichtig, Präventionspotentiale im Rahmen der Vergangenheitsarbeit zu identifizieren, bestehende gesellschaftliche Kapazitäten und Rahmenbedingungen für Gewaltprävention zu stärken sowie sektor- und politikfeldübergreifende Ansätze zu entwickeln. Mô Bleeker • 14. November 2018