#RealityCheck 3: Politische Stiftungsarbeit in Mali

11. Juni 2020   ·   Christian Klatt

Christian Klatt, Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bamako, spricht in diesem Video über die Tücken eines Home Office ohne flächendeckenden Internetzugriff und anhaltende Gewalt- und Ernährungsprobleme in Mali. COVID-19 Soforthilfen sind wichtig, angesichts vieler Herausforderungen aber nicht Allheilmittel. Deutschland könnte zum Beispiel die Debatte um Schuldenerlass für Länder des Globalen Süden voranbringen.

Die malische Regierung hat zudem in einer ihrer ersten Maßnahmen ein Verbot für Ateliers und Seminare jeglicher Art ausgesprochen. Da dies einen großen Teil unserer Arbeit normalerweise darstellt, mussten wir uns entsprechend umstellen. Digital Formate, wie sie vielleicht in anderen Ländern zu finden sind, sind bei uns in Mali nicht wirklich umzusetzen.

Wenn es um Unterstützung geht, die in Mali gebraucht wird, darf man nicht vergessen, dass COVID-19 nur eines von vielen Problemen in Mali ist und realistisch gesehen nicht einmal das dringendste.
Externe Akteure, wie Deutschland, kann man daher nur dazu anhalten, ihre bestehenden politischen und vor allem humanitären Programme – und diese gibt’s umfangreich und auch sehr gut in Mali – nicht zu vernachlässigen oder zu einseitig auf COVID-19 auszurichten.
Friedensförderung COVID-19

Christian Klatt

Christian Klatt ist Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bamako. @chk2310