S2E5 | Jemen: Welche Ansatzpunkte gibt es für Deutschland?

21. November 2019   ·   PeacebyPeace

In dieser Folge spricht Sarah Brockmeier mit Mareike Transfeld vom „Yemen Polling Center“ und Per Byman, dem Managing Director vom NRC Deutschland. Sie diskutieren die unterschiedlichen Konfliktlinien im Jemen und die Frage, welche Ansatzpunkte es für Deutschland gibt, zu einem Ende des Krieges beizutragen. Sie erklären auch, was eigentlich der Unterschied zwischen Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe ist.

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Seit dem Arabischen Frühling 2011 hat sich die Lage im Jemen dramatisch verändert. Die UN sprechen von der „schlimmsten humanitären Katastrophe weltweit“. Wie kam es zu dem Krieg, der zwischen 2015 und Oktober 2019 mehr als 100,000 zivile Todesopfer forderte? Welche nationalen und internationalen Konfliktparteien sind daran beteiligt? Welche Möglichkeiten für einen Friedensprozess gibt es? Mit Mareike Transfeld, Leiterin eines EU-Projekts zum Sicherheitssektor am Yemen Polling Center und Associate Fellow am Center for Applied Research in Partnership with the Orient, und Per Byman, Managing Direktor des Norwegian Refugee Council (NRC) in Deutschland, spricht Sarah Brockmeier in dieser Folge von PeacebyPeace über diese und weitere Fragen.

Deutschland sollte sich dafür einsetzen, dass völkerrechtliche Prinzipien, internationale Konventionen und das internationale humanitäre Recht eingehalten werden, finden die beiden Gäste. Das ginge sowohl in internationalen Foren, zum Beispiel im UN-Sicherheitsrat, in dem Deutschland 2019/2020 als nicht-ständiges Mitglied sitzt, als auch im Rahmen von bilateralen Beziehungen. Mareike Transfeld beschreibt auch, dass Deutschland bestehende Gesprächskanäle nutzen kann, um die Kompromissbereitschaft der Konfliktparteien in den laufenden Verhandlungen zu erhöhen. Auch eine stärkere Unterstützung für die lokale Zivilgesellschaft, unabhängige Stimmen in den Medien und für jemenitische Wissenschaftler seien wichtig.

Diese Folge PeacebyPeace verdeutlicht außerdem, wie wichtig es ist, Lösungsansätze langfristiger zu denken: durch lebensnotwendige humanitäre Hilfe dürfe nicht aus den Augen verloren werden, dass Ressourcen wie Wasser nachhaltig geschützt werden müssten, und bevorstehende Gefahren zum Beispiel durch den Klimawandel jetzt Beachtung brauchen.

Weiterführende Links

  • Mareike Transfeld & Marie-Christine Heinze: Understanding Peace Requirements in Yemen. Needs and Roles for Civil Society, Women, Youth, the Media and the Private Sector. CARPO Report 06 (März 2019).
  • „A youth non-movement in Sana’a: Changing normative geographies through fashion, art and music“, in: Marie-Christine Heinze (Hrsg.): Yemen and the Search for Stability. Power, Politics and Society after the Arab Spring, S. 231-257 (2018).
  • Maged Sultan, Mareike Transfeld & Kamal Muqbil: Formalizing the Informal. State and Non-State Security Providers in Government-Controlled Taiz City. YPC Policy Report (Juli 2019).
  • Muriel Asseburg, Wolfram Lacher & Mareike Transfeld: Mission Impossible? UN-Vermittlung in Libyen, Syrien und dem Jemen. SWP-Studie 2018/S 12 (Juli 2018).
  • (Zu Jemens Transformationsprozess) Mareike Transfeld: Yemen: GCC Roadmap to Nowhere. Elite Bargaining and Political Infighting Block a Meaningful Transition. SWP Comment 2014/C 20 (May 2014).
  • (Jemen im Transformationsprozess und wie es zum Krieg kam) Mareike Transfeld: Political bargaining and violent conflict: shifting elite alliances as the decisive factor in Yemen’s transformation. Mediterranean Politics, 21:1, 150-169 (2016).
  • Yemen Fact Sheet vom NRC
  • Nasser Abdulkareem: New fuel crisis deepens suffering for hungry Yemenis (Oktober 2019).
  • Joint Oral Statement (September 2019)
  • Mohammed Awadh: Teaching on an empty stomach (September 2019).
  • NRC Stories: Paul Ireland: Yemen: How fishing communities are fighting back.
  • Mohammed Awadh: Fleeing into the dark (Juli 2019).
  • Mareike Transfeld auf Twitter: @projectyemen
  • Per Byman auf Twitter: @perbyman
Vereinte Nationen

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PeacebyPeace“ ist ein Podcast zu Friedens- und Sicherheitspolitik, der der Frage nachgeht, wie wir in Deutschland und in Europa besser dazu beitragen können, Krisen zu verhindern und Frieden zu fördern. Der Podcast ist Teil des PeaceLab-Blogs, ein Projekt von GPPi, welches vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt wird. Moderation und Produktion: Sarah Brockmeier. Schnitt & Produktionsunterstützung für Staffel 3: Mathis Römer. Feedback zum Podcast gerne an peacebypeace@gppi.net.