Krisenarbeit kommunizieren: PeaceLab-Blog liefert wichtige Impulse für einen ressortübergreifenden Ansatz

19. August 2020   ·   Rüdiger König

Die Vorschläge aus 15 PeaceLab-Beiträgen und einer PeaceLab-Veranstaltung zum Thema „Krisenarbeit kommunizieren“ sind eine große Hilfe für die Bundesregierung, die ihre konzeptionellen Grundlagen zum Thema weiterentwickelt. Die Bundesregierung möchte den intensiven Austausch mit der Fachöffentlichkeit auch in Zukunft fortsetzen.

Die Corona-Krise hat uns erneut vor Augen geführt: Krisen erfordern mutiges Handeln. Mutiges Handeln muss Risiken in Kauf nehmen und transparent kommunizieren. Viele Menschen sind bereit, das mitzutragen, wenn sie einen strategischen Gesamtansatz erkennen.

Konkrete Anregungen und praktische Vorschläge sind eine große Hilfe

Im PeaceLab-Blog zur Kommunikation über die Krisenarbeit der Bundesregierung im Ausland, der weitgehend vor Beginn der Corona-Pandemie abgeschlossen war, finden sich diese Gedanken prägnant formuliert wieder. In 15 Beiträgen und bei einer PeaceLab-Veranstaltung mit 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im November 2019 haben Sie uns fast einhellig diesen wichtigen Punkt mit auf den Weg gegeben. Wir werden ihn bei der Umsetzung der Selbstverpflichtung aus den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ zur Kommunikation berücksichtigen. 

Doch dies ist nur eine der vielen Anregungen, die wir aus dieser PeaceLab-Diskussion gewinnen konnten: In diesem Bericht finden Sie noch einmal die wichtigsten Ideen aus der Veranstaltung im November. Sehr dankbar sind wir dafür, dass Sie konzeptionelle Anstöße – z.B. mehr ressortübergreifende Kommunikation, besserer Umgang mit Desinformation, mehr Bildungsarbeit – und ganz praktische Vorschläge im Krisenkontext eingebracht haben: Zum Beispiel die Idee einer Friedensfabrik oder eines Fonds für unabhängige journalistische Arbeit, die Zusammenarbeit mit Influencerinnen und Influencern oder Portraits von den „Friedensmacherinnen und Friedensmachern“, den zivilen Expertinnen und Experten im Auslandseinsatz, die spannende Geschichten zu erzählen haben. Diese Vorschläge sind eine große Hilfe, wenn wir nun unsere konzeptionellen Grundlagen zum Thema intern weiterentwickeln.

Intensiver Austausch zwischen Bundesregierung und Fachöffentlichkeit muss weitergehen  

Was für mich persönlich besonders erfreulich ist: Sie haben mehrfach Interesse geäußert, weiter mit der Bundesregierung zum anspruchsvollen Thema der Krisenkommunikation im Austausch zu bleiben. Wie vielleicht bei keinem anderen Aspekt, den wir im Laufe der letzten Jahre im PeaceLab besprochen und diskutiert haben, erscheint es bei der Krisenkommunikation von besonderer Bedeutung, dass wir uns nicht alleine von „Amtsstube zu Amtsstube“ kurzschließen – so wichtig die ressortübergreifenden Aspekte sind. Entscheidend ist es auch, einen intensiven Austausch mit den Fachleuten, den Praktikerinnen und Praktikern der Friedens- und Sicherheitspolitik kontinuierlich zu pflegen, wenn Krisenkommunikation gelingen soll. Diese Offenheit und dieses Interesse möchten wir natürlich gerne nutzen. Über den Beirat der Bundesregierung zivile Krisenprävention und Friedensförderung ist die Zivilgesellschaft bereits schon heute in der ressortübergreifenden AG Kommunikation vertreten: Das ist ein Novum und wir können jetzt schon sagen: Das hat sich bewährt!

Vielen Dank für Ihre Gedanken und Beiträge zur Krisenkommunikation auf dem PeaceLab-Blog. Ich lade Sie ein, auch weiterhin das Krisenengagement der Bundesregierung im Ausland allgemein und die Kommunikation zu diesem Krisenengagement im Besonderen kritisch-konstruktiv zu begleiten. Hoffentlich ist bald ein persönliches Zusammentreffen der Beteiligten möglich, um gemeinsam Bilanz zu Fortschritten in diesem Bereich zu ziehen.

Friedensförderung Kommunikation Krisenprävention

Rüdiger König

Rüdiger König ist Leiter der Abteilung S für Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt.