Unter dem Schlagwort „PeaceLab2016“ baten das Auswärtige Amt und die Entwicklungs-, Innen-, und Verteidigungsministerien zwischen dem Sommer 2016 und März 2017 um Ideen, wie die Bundesregierung in Zukunft besser „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ kann – und was dies für ihre zivilen, politischen Strategien und Instrumente bedeutet. Die Debatte endete mit der Veröffentlichung neuer Leitlinien der Bundesregierung am 14. Juni 2017. Die Zusammenfassung „Krisenprävention weiter denken: Impulse für die Leitlinien der Bundesregierung „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ gibt einen Überblick über die Debatte.
Artikel Relationship Advice for Crisis Managers When a crisis looms, relationships with political leaders in countries at risk can tip the scales for or against violence. Germany needs to get better at analyzing what drives decision-makers and urge its diplomats, NGOs and political foundations to build trust and lasting relationships with political leaders in fragile states. Richard Gowan • 15 September 2016
Veranstaltungsbericht Leitbild Friedensgestaltung in den neuen Leitlinien Am 6. September veranstalteten die Evangelischen Akademien gemeinsam mit dem Beirat Zivile Krisenprävention einen PeaceLab2016-Workshop zum Thema Leitbild Friedensgestaltung in den neuen Leitlinien für Krisenengagement und Friedensförderung. PeaceLab2016-Redaktionsteam • 15. September 2016
Artikel Militäreinsätze bringen keinen Frieden Um Frieden zu schaffen, sollte Deutschland sich nicht an internationalen Interventionen beteiligen, sondern mehr Geld in zivile Ansätze investieren. Eine Antwort auf den PeaceLab2016-Beitrag von Klaus Naumann. Wolfram Rohde-Liebenau • 14. September 2016
Artikel Eine Chance für mehr zivile Mittel, Politikkohärenz und Menschenrechte Die neuen Leitlinien können auf die Stärken des Aktionsplans von 2004 aufbauen, müssen aber auch wichtige Lücken schließen. Vor allem gilt es, Friedensanstrengungen nicht durch eine verfehlte Rüstungsexport-, Rohstoff- oder Handelspolitik zunichte zu machen und den Schutz von Menschenrechten zu integrieren. Elisabeth Strohscheidt • 13. September 2016
Artikel Diplomaten an die Front! Krisenprävention braucht das richtige Personal Die Bundesregierung braucht mehr Diplomaten in Krisenländern. In krisengeschüttelten Staaten kommt diesen eine Schlüsselrolle zu, um die häufig beklagte Lücke zwischen Frühwarnung und entschiedenem Handeln zu überbrücken. Das deutsche Botschaftspersonal braucht eine bessere Vorbereitung, zusätzliche Ressourcen und ein offenes Ohr in der Zentrale. Gerrit Kurtz • 08. September 2016
Artikel Mein Freund der Warlord: Wer mit Militärs zusammenarbeitet, sollte sich seine Freunde gut aussuchen Politisches Kapital ist zentral für eine erfolgreiche deutsche Unterstützung von Sicherheitssektorreformen (SSR), argumentieren Steffen Eckhard und Marius Müller-Hennig in einem Beitrag für das Journal Internationale Politik und Gesellschaft (IPG) im November 2015. Steffen Eckhard, Marius Müller-Hennig • 07. September 2016
Artikel Eine feministische Außenpolitik für Deutschland! Obwohl Frauen in besonderem Maße von Konflikten und deren Folgen betroffen sind und ihre Partizipation in Friedensprozessen den Erfolg von Friedensabkommen signifikant erhöht, bleiben sie als Akteure in Friedensprozessen stark marginalisiert. Daher sollte Frauen, Frieden und Sicherheit als Teil einer feministischen Außenpolitik ein Schwerpunkt der neuen Leitlinien werden. Sonja Katharina Schiffers, Vera Lamprecht • 06. September 2016
Artikel Wie eine bessere deutsche Afghanistanpolitik aussehen sollte Am Beispiel der deutschen Afghanistanpolitik in den letzten Jahren zeigt sich, dass die öffentliche Informations- und Kommunikationspolitik verbessert, die Wissenschaft und Praxis mehr aufeinander abgestimmt, die Diaspora stärker eingebunden sowie Migrations- und Diasporapolitik miteinander verbunden werden sollten. Michael Daxner • 01. September 2016
Artikel Ausweg oder Sackgasse? Die wachsende Verzahnung von humanitärer Hilfe und Friedensarbeit In einem Beitrag für die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) im April 2016 zeigt Marina Peter am Beispiel des Südsudan auf, dass eine verstärkte Koordination und Zusammenarbeit zwischen humanitären, Entwicklungs- und Friedensakteuren notwendig ist bei einer klaren Rollenverteilung und unter maßgeblichem Einfluss lokaler Akteure. Marina Peter • 31. August 2016
Artikel Keine Angst vor Evaluierungen! Gute Evaluierungen können die Wirksamkeit stabilisierender und friedensfördernder Interventionen steigern. Wichtig sind praxisorientierte Evaluierungsansätze, stringente Plausibilitätsüberlegungen und urteilsfähige Evaluatoren. Die neuen Leitlinien sollten ressortübergreifende Evaluierungsplanungen und Auswertungen stärken. Andreas Wittkowsky • 30. August 2016
Artikel Paris to Berlin: Just Do It! France appreciates Germanys willingness to engage in Africa, and to send not just cash but also military assets. As Berlin rethinks its stabilisation doctrine, the key lesson from Paris is not to shy away from the core political and security issuesand to take necessary risks, including military ones. Manuel Lafont Rapnouil • 25 August 2016
Artikel Deutsche Selbstlähmung beenden: Aktiv handeln und alle Optionen prüfen Wer Frieden schaffen bzw. erhalten will, muss Politik mitgestalten und alle Optionen einschließlich des Einsatzes militärischer Mittel kennen und nutzen, meint Klaus Naumann in einem Beitrag für die Heinrich-Böll-Stiftung 2015. Klaus Naumann • 24. August 2016
Artikel Aus Erfahrung lernen: Transformationsprozesse als Lernprozesse verstehen Deutschland ist in ziviler Friedensförderung bereits gut aufgestellt, trotz Problemen bei Kohärenz, Koordination und Kooperation. Noch besser wäre es, Transformationsprozesse als Lernprozesse zu gestalten und die Erfahrungen der Friedensfachkräfte stärker zu berücksichtigen. Cornelia Brinkmann • 23. August 2016
Artikel Creating Fit-for-Purpose Peacebuilding Evaluation: Three Key Investments Monitoring and evaluation (M&E) processes for conflict prevention programs need to be adapted to their unstable and fluid contexts. Donors should build closer partnerships with implementers, provide adequate resources for (shared) data collection, and develop indicators to make credible long-term claims. Andrew Blum • 18 August 2016
Artikel Grundlagendokumente: Aktionsplan, Leitlinien Fragile Staaten, zivilgesellschaftliche Stellungnahmen Mit den neuen Leitlinien möchte die Bundesregierung zum Frühjahr 2017 ein neues Grundlagendokument für deutsches Krisenengagement und Friedensförderung vorlegen. Ein Rückblick auf die zivilgesellschaftliche Debatte um deutsche Krisenprävention in den vergangenen zwölf Jahren liefert bereits wichtige Ansatzpunkte für die Diskussionen der kommenden Monate. PeaceLab2016-Redaktionsteam • 18. August 2016
Artikel Deutsches Tandem für Krisenprävention: Multilaterale Friedenseinsätze und proaktive Friedenspolitik In ihrem 2014 erschienenen Beitrag zum Blog Review 2014 Außenpolitik weiter denken fordert Almut Wieland-Karimi, Deutschland sollte nicht nur bei der Scheckbuchdiplomatie ein Musterschüler sein, sondern in der Friedenspolitik den schönen Absichten Taten folgen lassen. Almut Wieland-Karimi • 17. August 2016
Artikel Prioritäten, Voraussetzungen und Gestaltungsansätze erfolgversprechender Krisenprävention Deutsche Krisenprävention muss normativ verankert, vorausschauend und nachhaltig sein. Dafür gilt es Prioritäten zu setzen und geltendes Völkerrecht durchzusetzen statt selbst am Grundgesetz zu rütteln. Ein deutlicher Ausbau von Mediation und Mediationsunterstützung sind dafür besonders geeignet. Hans-Joachim Giessmann • 16. August 2016
Artikel Germany Should Prioritize Mass Atrocity Prevention More resources and diplomatic imagination are needed to achieve an equilibrium shift away from crisis response and towards conflict prevention. Berlin should use its flexible and well-regarded diplomacy to strengthen the global commitment to the Responsibility to Protect and focus on the practical means to prevent mass atrocities. Simon Adams • 11 August 2016
Artikel Leitbild „Gemeinsame Sicherheit“: Das Friedensgebot des Grundgesetzes konkretisieren In seinem 2014 erschienen Beitrag zum Blog Review 2014 Außenpolitik weiter denken fordert Ulrich Frey, Deutschland solle statt einer Sicherheits- besser einer Friedenslogik folgen. Grundlage könnte ein Leitbild der gemeinsamen Sicherheit im Sinne Olof Palmes sein. Ulrich Frey • 11. August 2016
Artikel Stellungnahmen aus der Zivilgesellschaft zu den geplanten Leitlinien Zum Auftakt der Debatte um die neuen Leitlinien äußerten sich eine Reihe zivilgesellschaftlicher Akteure, die bei der Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung engagiert sind. Ihre Stellungnahmen liefern bereits wichtige Vorschläge für die Debatte der kommenden Monate. PeaceLab2016-Redaktionsteam • 10. August 2016
Artikel Mehr deutsches Personal für Friedenseinsätze der Vereinten Nationen Deutschland hat ein elementares Interesse an der effektiven Umsetzung von Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Die Bundesregierung sollte sich personell erheblich stärker an diesen Missionen beteiligen. Nur so wird sie diese auch in Zukunft mitgestalten können. Daniel Maier • 08. August 2016