Unter dem Schlagwort „PeaceLab2016“ baten das Auswärtige Amt und die Entwicklungs-, Innen-, und Verteidigungsministerien zwischen dem Sommer 2016 und März 2017 um Ideen, wie die Bundesregierung in Zukunft besser „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ kann – und was dies für ihre zivilen, politischen Strategien und Instrumente bedeutet. Die Debatte endete mit der Veröffentlichung neuer Leitlinien der Bundesregierung am 14. Juni 2017. Die Zusammenfassung „Krisenprävention weiter denken: Impulse für die Leitlinien der Bundesregierung „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ gibt einen Überblick über die Debatte.
Artikel Übersicht: Alle PeaceLab2016-Veranstaltungen Im Rahmen der Debatte um die neuen Leitlinien der Bundesregierung für Krisenengagement und Friedensförderung fanden zwischen Juli und März 2017 insgesamt 29 Veranstaltungen von verschiedenen Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft statt. Hier finden Sie alle PeaceLab2016-Veranstaltungen im Überblick. PeaceLab2016-Redaktionsteam • 05. Dezember 2016
Artikel Krisenprävention: Unsere Verantwortung als Parlamentarier Deutschland und Europa werden zukünftig mehr Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen müssen. Für Parlamentarier als Außenpolitiker stehen in der Krisenfrüherkennung und -reaktion vier Aufgaben im Vordergrund: Die politische Bewertung der Krisensituation, die Kommunikation mit der politischen Öffentlichkeit, die demokratische Legitimation der zu treffenden Entscheidungen und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen. Andreas Nick • 01. Dezember 2016
Artikel Reaktion: Gegen den vernetzten Ansatz Als Antwort auf den PeaceLab2016-Beitrag von Verteidigungsministerin von der Leyen vom 24. November haben die Friedensverbände Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) die folgende Reaktion verfasst. Jan Gildemeister, Wolfgang Burggraf • 29. November 2016
Artikel Geduldige Zimmermannsarbeit: Den Dialog zwischen Friedensforschung und Politik produktiver gestalten Die Leitlinien sollten das breite disziplinäre Spektrum der Friedens- und Konfliktforschung als Teil der Friedens-Infrastruktur in Deutschland aufnehmen und die Rolle wissenschaftlicher Beratung bei der Umsetzung der Leitlinien bekräftigen. Wissenschaftlich begleitete Evaluierungen sowie eine jährliche Peace-Review-Konferenz könnten den stärkeren Austausch zwischen Wissenschaft und Politik fördern. Ulrich Schneckener • 28. November 2016
Artikel Zivil-militärisches Krisenengagement: Neue Wege gehen, alte Hürden überwinden Strategien und Mittel zur Krisenprävention und Krisenbewältigung müssen so breit gefächert sein wie die Herausforderungen, denen sie gerecht werden müssen. Die immer komplexeren Krisen und Konflikte rings um den Globus verlangen eine engere Vernetzung von Diplomatie, Entwicklungspolitik, zivilen Akteuren und Streitkräften als bisher. Der alte Antagonismus von zivil und militärisch hilft dabei nicht weiter. Ursula von der Leyen • 24. November 2016
Veranstaltungsbericht Stabilization Instruments Revisited: Increasing the Likelihood of Positive Impact On 19 October 2016, the Center for International Peace Operations (ZIF) organized a workshop on stabilization instruments to offer a forum for an open exchange and a fresh look at approaches to stabilization, with a view to making policy recommendations for the Government Guidelines for Crisis Engagement and Peacebuilding. The workshop was held in Berlin. Center for International Peace Operations (ZIF) • 23 November 2016
Artikel Geschlechterperspektive durchgehend in Leitlinien integrieren - Zugang zu Menschenrechten für Frauen fördern Ohne eine Genderperspektive ist ein umfassendes Lagebild nicht möglich und damit auch keine angemessene Politik. Die Leitlinien müssen für jede Phase des Konfliktzyklus die unterschiedlichen Perspektiven von Frauen und Männern integrieren, die auf deren jeweiligen gesellschaftlichen Rollen beruhen. Vermieden werden sollte ein von anderen Kapiteln getrennt stehender Zusatz unter der Überschrift Gendermainstreaming/ Frauenrechte. Anne Rennschmid • 22. November 2016
Artikel Geographische Schwerpunktsetzung - einen Anfang wagen! Deutschland sollte sich für eine klare geographische Prioritätensetzung im Krisenengagement auf nationaler und EU-Ebene einsetzen. Dafür muss die Bundesregierung gemeinsam ihre Interessen definieren und ein Gremium für einen regelmäßigen Austausch zur gemeinsamen Festlegung, Evaluierung und Anpassung von ihren Schwerpunkten schaffen. Mathias Krämer • 17. November 2016
Artikel „Business as usual" wird nicht reichen - Ein Plädoyer für die Stärkung internationaler Polizeieinsätze Deutsche Polizisten werden in internationalen Missionen dringend gebraucht. Die Leitlinien sollten neue Ansätze aus der Review of the UN Police Division und einem überfraktionellen Antrag des Bundestags verankern und sich der kontinuierlichen Verbesserung dieses für die Friedenssicherung unabdingbaren Instruments verpflichten. Annika Hansen • 16. November 2016
Veranstaltungsbericht Perspektiven des zivil-militärischen Krisenmanagements Am 12. Oktober 2016 veranstalteten das Bundesministerium der Verteidigung und die Bundesakademie für Sicherheitspolitik den PeaceLab2016-Workshop Perspektiven des zivil-militärischen Krisenmanagements. Der folgende Text fasst die Schwerpunkte der in Berlin abgehaltenen Diskussion zusammen. Karl-Heinz Kamp • 16. November 2016
Artikel Projektumsetzung in Krisengebieten: Herausforderungen, Lernerfahrungen, Perspektiven Komplexe Herausforderungen in Krisenregionen betreffen die Umsetzung von Projekten der internationalen Zusammenarbeit zunehmend. Vor diesem Hintergrund sind drei Themen für die Leitlinien zu Krisenengagement und Friedensförderung besonders wichtig: Die Gestaltung von Übergängen zwischen kurzfristiger Stabilisierung und strukturbildender Entwicklungszusammenarbeit, eine stärkere Vernetzung zwischen Politik- und Umsetzungsebene sowie die Entwicklung ressortübergreifender Strategien mit klarer gemeinsamer Zieldefinition für einzelne Regionen und Länder. Tanja Gönner • 14. November 2016
Veranstaltungsbericht Preventing Crises, Preventing Atrocities On October 20, the Global Public Policy Institute (GPPi), the US Holocaust Memorial Museum and Genocide Alert organized a roundtable on Preventing Crises, Preventing Atrocities: Lessons and Opportunities for Transatlantic Cooperation. The event was held at the BMW Foundation Herbert Quandt in Berlin. Global Public Policy Institute (GPPi) • 10 November 2016
Artikel Mehr Wissenschaft für bessere Politik? Hürden, Optionen und etwas Evidenz Die friedens- und sicherheitspolitische Forschung will ihre Erkenntnisse von der Politik besser genutzt sehen, und Politiker wollen von der Forschung mehr beraten werden. Alles gut? So einfach ist es nicht: Wenn Wissenschaft zu mehr als dekorativen Zwecken genutzt werden soll, muss die Arbeitspraxis der Politik dies erst einmal ermöglichen. Lars Brozus • 09. November 2016
Artikel „Aktion für den Frieden - statt Reaktion auf Krisen" In diesem Interview plädiert Jürgen Deile, Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst, für eine strategische, enge und inklusive Zusammenarbeit mit lokalen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Die neuen Leitlinien sollten zivilgesellschaftliche Kooperationen als eigenständige Initiativen stärken und schützen sowie die Vernetzung der nationalen und internationalen Friedensakteure voranbringen. Das Gespräch führte Martina Rieken vom ZFD. Jürgen Deile • 07. November 2016
Artikel Der „Primat des Politischen": Was tun, wenn Ordnung zerfällt und Krisen sich häufen? Das deutsche Engagement in Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung sollte politischer, strategischer und sichtbarer werden. Mehr Strategie heißt konkret: ressortgemeinsam Prozesse gestalten, Ziele und Mittel festlegen, regelmäßig nachsteuern, zusammen ein konsistentes strategisches Narrativ entwickeln und dieses durch die Wechselfälle des Krisenengagements durchhalten. Klaus Naumann • 03. November 2016
Artikel Ein Thema für die Leitlinien: Abrüstung und Rüstungskontrolle Abrüstung und Rüstungskontrolle sollten in den Leitlinien stehen, denn sie können Raum für Friedensprozesse und Deeskalation schaffen. Auch der Erhalt des deutschen Expertenwissens in naturwissenschaftlicher Friedensforschung muss sichergestellt werden. Zuständigkeiten sollten im Auswärtigen Amt gebündelt und systematisch mit Krisenpräventionsarbeit verzahnt werden. Ute Finckh-Krämer • 01. November 2016
Artikel Deutschlands neue Verantwortung: Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung In den neuen Leitlinien drohen zivile Mittel innerhalb des sogenannten vernetzten Ansatzes unterzugehen. Deutschlands Engagement sollte gewaltfrei und zivil sein. Es ist an der Zeit, neue Schritte zu wagen: Die Reform der Vereinten Nationen, das Verbot von Waffenexporten mindestens in Konfliktregionen und den Stopp der Ertüchtigungsinitiative. Stefan Liebich • 31. Oktober 2016
Artikel Wie Menschenrechtsarbeit Konfliktursachen bekämpfen kann Strukturelle Benachteiligung und Diskriminierung einzelner Gruppen sind häufig eine Ursache von Konflikten. Ein menschenrechtlicher Ansatz hilft, solche Ursachen anzugehen. Es gilt, ins Gespräch mit betroffenen Gruppen zu kommen, gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen zu schaffen, systematische Menschenrechtsverletzungen anzugehen und Machtungleichgewichte zu beseitigen. Beate Rudolf • 26. Oktober 2016
Veranstaltungsbericht Zivilgesellschaft in der Krisenprävention und Friedensförderung Am 5. Oktober 2016 veranstalteten die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, das Forum Menschenrechte, der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe und das Konsortium Ziviler Friedensdienst den PeaceLab2016-Workshop Zivilgesellschaft als Akteur zur Prävention von Gewaltkonflikten und für Friedensförderung. PeaceLab2016-Redaktionsteam • 26. Oktober 2016
Veranstaltungsbericht Youth in Conflict On 6 October 2016, Polis180 organized a workshop bringing together 35 students and young professionals from different countries to discuss the role of youth in conflict and to develop recommendations for the German governments new guidelines on crisis prevention, stabilization and peacebuilding. Polis180 • 26 October 2016
Artikel Der kulturellen Dimension der Friedensförderung mehr Beachtung schenken! Um die Effektivität, Legitimität und Nachhaltigkeit stabilisierender und friedensfördernder Maßnahmen zu verbessern, muss kulturellen Aspekten stärkere Beachtung zukommen. Denn letztendlich ist es eine lokale Kultur, die den Handlungsrahmen der bi- und multilateralen Friedenspolitik setzt und die vorgibt, was möglich ist und was nicht. Matthias Neef • 25. Oktober 2016